Zitat derStandard.at 09. August 2011 19:04
"Die Stadt Wien hat zwei Millionen Euro an Entschädigungszahlungen für ehemalige Heimkinder bereitgestellt. 1,6 Millionen wurden bereits ausbezahlt – Auch nach Ende der Frist melden sich weiterhin Betroffene
Wien - Über ein Jahr lang konnten sich ehemalige Schützlinge der Wiener Jugendwohlfahrt an den Operschutzverband Weißer Ring wenden. Für manche Missbrauchsopfer war das zu wenig Zeit. "Ich habe sehr lange gebraucht, bis ich es endlich gewagt habe", sagt ein Betroffener zum Standard, "und als ich mich dann aufraffen konnte, hieß es, die Frist sei schon abgelaufen." Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung hat er möglicherweise trotzdem.
Denn laut Kinder- und Jugendstadtrat Christian Oxonitsch (SP) will die Stadt Wien auch jene Fälle prüfen, die nach dem 30. Juni einlangen. 310 Menschen, die in städtischen Kinderheimen physischer, psychischer oder sexueller Gewalt ausgesetzt waren, haben sich bisher gemeldet. Der älteste Fall stammt aus dem Jahr 1944. "Einige wollten zuerst anonym bleiben", sagt Marianne Gammer, Geschäftsführerin beim Weißen Ring, "und brauchten mehrere Anläufe, bis sie ihre Identität preisgaben."
Wie viele Menschen betroffen sein könnten, ist laut Jugendamt schwer zu beziffern - zumal man nicht einmal weiß, wie viele Kinder in den letzten 60 Jahren in städtischer Obhut waren. Genaue Zahlen gibt es erst ab den Siebzigern: 1970 waren es 1881, zehn Jahre später 2235. Dabei waren Buben meist in der Überzahl. Laut Gammer melden sich aber auch vor diesem Hintergrund überproportional viele Männer: "Es gibt einen deutlichen Überhang." [...]"
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