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Aktuelle Probleme werden in der Integrativen Gestalttherapie in Bezug zu früheren Erfahrungen gesehen, die damals nicht verarbeitet werden konnten und nun als Störung wirksam werden. In der Sitzung stehen Ihr Erleben in der unmittelbaren Gegenwart, im Hier und Jetzt sowie Ihr Kontakt mit anderen Menschen im Vordergrund (siehe auch: Gestalttheoretische Psychotherapie). Die Methode ist erlebniszentriert, das heißt, Sie können belastende Situationen im geschützten Rahmen nochmals erleben, um diese dadurch zu verarbeiten. Die Psychotherapeutin bzw. der Psychotherapeut unterstützt Sie dabei, sich auszudrücken, im Gespräch, im Rollenspiel oder auch durch kreative Mittel (Zeichnen, Malen).

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit: Psychotherapie - Wenn die Seele Hilfe braucht (Info-Broschüre)


Aufbauend auf ihre tiefenpsychologischen Wurzeln wurde die Integrative Gestalttherapie durch die Integration der gestaltpsychologischen Wahrnehmungstheorie und des Konzeptes der Selbstorganisation des Organismus zu einem phänomenologischhermeneutischen und dialogischen Verfahren weiterentwickelt. Gestalttherapie sieht den Menschen als ein zur Verantwortung fähiges, auf soziale Begegnung und Beziehung ausgerichtetes Wesen, das in einem lebenslangen Wachstums‐ und Integrationsprozess seine Potentiale verwirklichen kann. Ungünstige Entwicklungsbedingungen können die Selbst‐ und Fremdwahrnehmungsfähigkeit sowie Handlungs‐ und Kontaktfähigkeit nachhaltig stören, wodurch die Persönlichkeitsstruktur mangelhaft entwickelt und das gesamte Erleben der Person konflikthaft eingeschränkt werden kann, was sich z.B. in psychosomatischen Problematiken, psychischen Symptomen oder nicht zufrieden stellenden sozialen Beziehungen äußern kann.
In der gestalttherapeutischen Arbeit achten KlientIn und TherapeutIn auf die im Prozess der gegenwärtigen, therapeutischen Begegnung im Hier und Jetzt auftauchenden gedanklichen, emotionalen und körperlichen Phänomene, die in ihrer Bedeutung erlebbar gemacht und verbessert integriert werden können. Die ganz individuelle Erlebniswelt der Patientin bzw. des Patienten werden immer als dessen kreative Leistung vor dem Hintergrund ihrer/seiner Biographie wertgeschätzt. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Beziehung zwischen TherapeutIn und KlientIn gelegt. Ziele der Therapie sind Kontakt‐ und Beziehungsfähigkeit, vertieftes Sinnerleben sowie eine Steigerung der Lebensfreude und Lebensenergie. Um über das Verstehen hinaus eine ganzheitliche Erfahrung zu ermöglichen können neben dem Gespräch auch erlebnisaktivierende Methoden (kreative Medien, imaginative Techniken, szenischer Ausdruck sowie Körper‐ und Bewegungsarbeit) in den therapeutischen Prozess miteinbezogen werden.
Therapeutische Arbeitsformen: Einzeltherapie, Gruppentherapie, Arbeit mit Paaren und Familien. Einzeltherapien können von einigen Stunden bis zu einigen Jahren dauern, abhängig vom Bedürfnis der KlientInnen und dem Schwergrad des Problems. Meist werden 1 bis maximal 2 Sitzungen pro Woche zu je 50 Minuten vereinbart. Paar‐ oder Familientherapiesitzungen dauern meist 90 Minuten.

Quellen:
Institut für Integrative Gestalttherapie Wien (IGW)
Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG), Fachsektion Integrative Gestalttherapie


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