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Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben? Alle, die zumindest nicht ausschliessen, dass sie selbst zur Veränderung ihrer Situation beitragen können. Ich arbeite gerne mit Menschen in Übergangssituationen und Krisen, mit Beziehungsthemen oder nach Trennungen. Obwohl ich auch gerne mit Frauen arbeite kommen mehr Männer als Frauen zu mir. |
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Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen? kann ich so nicht beantworten, weil das schon zu sehr mit dem Selbstbild des Lesers zusammenhängt. Wenns mit einem Klienten nicht passt spüren das meist eh beide und dann kann ich gut weiterverweisen. In der Privatpraxis arbeite ich derzeit nicht mit Kindern unter 12 Jahren. |
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Wie kamen Sie zur Psychotherapie? auf einem langen, teuren Weg ;-) Nein, wie viele hatte ich zunächst das Eigeninteresse mit mir besser klar zu kommen, dann habe ich gesehen, was mit guter Psychotherapie alles möglich ist und habe nach und nach den Stuhl gewechselt. |
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Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen? Rückblickend muss ich sagen, dass ich Klischeebilder von Ruhe und Weisheit hatte. heute kann ich sagen, dass ich meinen Beruf für sinnvoll, spannend und herausfordend halte. |
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Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert? Ein offenes Herz. Klarheit. Ein solides theoretisches Gerüst. Wachheit. Interesse. als personzentrierter Psychotherapeut finde ich auch noch immer die drei Therapeuteneigenschaften von Carl Rogers zentral: Empathie, Kongruenz und an keine Bedingung geknüpfte Wertschätzung. Ach ja: Humor schadet auch nicht! |
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Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?
Da bin ich reingerutscht: Zuerst habe ich mit Jugendlichen gearbeitet, dann sind die Kinder dazugekommen, da musste ich mich natürlich mit Eltern und Systemen auseinandersetzen, in meinen Kontexten war dann das Thema Trauma schnell am Tisch... Im Kinderschutzzentrum habe ich dann die Prävention aufgebaut und plötzlich habe ich Vorträge zu den Themen Gewalt, Krise... an allen möglichen Institutionen gehalten. Warum in meiner Privatpraxis mehr Männer als Frauen sind weiss ich auch nicht, ich arbeite auch gerne mit Frauen, aber die Männer ziehts einfach mehr zu mir, vor allem in Krisensituationen, da kenne ich mich auch wirklich gut aus. |
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Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?
Pffr! Wenns wem besser als vorher geht, wenn Menschen mit den Umgebungsbedingungen besser zurechtkommen beziehungsweise erkennen, dass sie dieses Bedingungen (mit)erschaffen und daher verändern können... Ich halte Vorlesungen an einer englischsprachigen Universität, das finde ich noch immer aufregend. Ach ja, ich habe die Prävention im Kinderschutzzentrum die Möwe mitaufgebaut, eine wichtige und gute Sache, darauf bin ich schon stolz! |
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Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden? Da die 'Dienstleistung' Psychotherapie zentral die Begegnung zweier Menschen beinhaltet gehts wohl vor allem darum, mich kennenzulernen und zu schauen, wie 'die Chemie stimmt' |
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Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? Ja klar, und jeder, der das nicht tut arbeitet unverantwortlich. Der beste Therapeut der Welt ist nicht für jeden Menschen und jedes Problem geeignet, und hat aus meiner Sicht die Pflicht, Klienten andere Wege aufzuzeigen. Auch können sich im Laufe eines therapeutischen Prozesses Themen und Fragestellungen auftun, die bei anderen 'Helfern' besser aufgehoben sind. Ich arbeite mit Psychiatern, PsychologInnen, anderen PsychotherapeutInnen, KinesiologInnen, Körpertherapeuten und manchmal auch Menschen, die alternative Heilansätze verfolgen zusammen. Die Entscheidung bleibt immer beim Klienten. |
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Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Einerseits halte ich viele Vorträge Fortbildungen und Workshops zu den Themen Gewalt, sexuelle Gewalt, Krisenintervention oder Trauma. Andererseits leite ich gerne und regelmässig Outdoorgruppen zu den Themen Übergänge und Persönlichkeitsentwicklung. Früher habe ich viele Soft - Skill Seminare gemacht, heute biete ich Teamentwicklungsseminare für Firmen an, auch hier bevorzugt Outdoor. |
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Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen? Ich werde im Herbst eine fortlaufende Selbsterfahrungsgruppe beginnen, die dann um Outdoorblöcke erweitert wird. Ich liebe die Arbeit in der Natur, und Gruppen haben eine grosse Kraft. Ausserdem sind Gruppen auch leistbarer und sie können eine gute Ergänzung oder Weiterführung einer Einzelzherapie sein. |
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Was bedeutet für Sie Glück? eine dieser Fragen, die ich jeden Tag anders beantworten würde. Heute: die Zeit, die ich mit meinen Kindern habe. Ganz allgemein: Das Erleben der Verbundenheit mit Anderen, Anteil haben am Leben Anderer und Andere, die Anteil an meinem Leben haben. Ruhe und Liebe mir selbst gegenüber. Immer weniger brauchen und immer mehr die Fülle erleben. Zufriedenheit. Stille. ein Sonnenuntergang. im Wald schlafen. das Meer. |
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Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? die Schönheitsköniginnenfrage! Weltfrieden! :-) |
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Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? das musste noch kommen! die Fee von Frage 13! - wenn sie als Gegenstand durchgeht... |
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Was ist Ihr Lebensmotto? schau ma mal! |