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Die Mediation verläuft in einzelnen Schritten, die aufeinander aufbauen, die Konfliktthematik immer näher be- bzw. durchleuchten und letztendlich zur Lösung des Konflikts führen. Jeder Schritt widmet sich einer ganz speziellen Thematik, wobei bestimmte Punkte besprochen bzw. Fragen geklärt werden.

Nachfolgend die 7 Schritte des Mediationsverfahrens, mit den Themen und Fragen, die darin zur Sprache kommen können (Beachten Sie jedoch: Dies ist ein Modell, welches das Mediations-Verfahren veranschaulichen soll - Konfliktverfahren in der Realität können natürlich davon abweichen!):

1. Suche und Auswahl eines*r Mediator*in

Suche und Kontaktaufnahme mit einem*r Mediator*in, nachdem sich alle Beteiligten für diese vermittelnde Person entschieden haben.

2. Einführendes Vorgespräch

- Was ist das Ziel und der Zweck der Mediation?
- Beschreibung der Vorgehensweise, des Verfahrens der Mediation
- Festlegung von Prinzipien und Verhaltensregeln
- Erläuterung der Rolle des*der Mediator*in
- kurze Konfliktdarstellung
- Prüfung, ob Mediation zweckmäßig für die Lösung des Konflikts ist
- Festlegung der Kosten für das Mediationsverfahren
- Entschluss beider bzw. aller beteiligten Parteien, dass eine Mediation durchgeführt werden soll

3. Konfliktdarstellung und Sammlung von Tatsachen und Hintergründen

- Themenbereiche des Konflikts werden erarbeitet
- Offenlegung von Zahlen und Fakten
- Problem- und Streitpunkte werden gesammelt
- Sichtweisen der einzelnen Konfliktparteien werden dargestellt
- Gefühle, Wünsche und die Interessen der Konfliktparteien können zum Ausdruck kommen
- Abbau der emotionsgeladenen Stimmung
- Konfliktmuster werden „durchleuchtet"
- „Spiegelung" der Standpunkte, Zusammenfassung des Gehörten durch den*die Mediator*in.

4. Konfliktbearbeitung - Suche nach möglichen Konfliktregelungen

- Versuch, Respekt und gegenseitige Akzeptanz zu fördern
- Wo liegen die wirklichen Probleme und Interessen?
- Verstehen der unterschiedlichen Sichtweisen
- Herausarbeitung der Unterscheide und Gemeinsamkeiten
- Sammeln der Bedürfnisse und Lösungswünsche der Parteien
- Sammeln von Vorschlägen und Lösungsmöglichkeiten
- Entwicklung von Ideen für die Konfliktlösung

5. Suche nach Lösungsmöglichkeiten - Verhandeln - Überprüfung der tatsächlichen Umsetzung der Konfliktregelung(en)

- die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien sollte wiederhergestellt sein,
- neue, kreative Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen wird wieder möglich,
- „Ideen-Brainstorming" - gemeinsam werden kreative Ideen gesammelt und der Weg für neue Verhaltensmuster geebnet,
- Entscheidungskriterien werden aufgestellt,
- welche Lösungsmöglichkeiten entsprechen den Bedürfnissen der einzelnen Parteien?
- Arbeit an der Lösung der (Sach-)Probleme,
- Erforschung von Lösungsmöglichkeiten und Herausarbeitung jener Lösung, welche für alle Konfliktparteien gewinnbringend sein könnte,
- beste Lösung wird ausgewählt und verhandelt,
- Umsetzungsmöglichkeit der Lösung wird geprüft,
- Vergleich der vereinbarten Lösung mit einer potentiellen gerichtlichen Lösung
- Einigung auf die beste Lösung, die von allen Beteiligten akzeptiert wird (Konsens!) und allen einen Gewinn bringt („win-win-solution").
- Beschreibung der verhandelten Lösung in einem Protokoll (Memorandum)

6. Vertragsabschluss - rechtliche Überprüfung

- schriftliche Vereinbarung wird ausgearbeitet
- Vertragsentwurf sollte durch eine anwaltliche/beratende Person geprüft werden
- Unstimmigkeiten, Benachteiligungen und Auslassungen werden in der schriftlichen Vereinbarung korrigiert
- endgültiger Vertragsabschluss und gegebenenfalls rechtliche Überprüfung
- Unterzeichnung der Mediationsvereinbarung von allen Beteiligten

7. Nachbetreuung - Vollzugsüberprüfung

- je nach Vereinbarung (von einmalig bis zur ständigen Betreuung über einen Zeitraum hinweg)
- Prüfung: Können die Vereinbarungen, die im Mediationsverfahren erarbeitet wurden, in der Realität umgesetzt werden?
- Ist das erarbeitete Konfliktlösungsverhalten auch bei tatsächlichen
Kommunikationsproblemen und/oder Konfliktsituationen erfolgreich und brauchbar?
- der*die Mediator*in fungiert in dieser Phase weiterhin als Ansprechperson
- die Nachbetreuung geht zu Ende, wenn sich die ehemaligen Konfliktparteien an die Vereinbarung gewöhnt haben und sich herausgestellt hat, dass diese realitätstauglich ist und Konflikte ohne Unterstützung von Außen wieder gelöst werden können.



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